Statement Valentina Boneva

Statement Valentina Boneva

„Was würde die Region attraktiver machen, um hier zu leben und zu arbeiten?“

Ich würde sagen, dass insgesamt eine bemerkbare Vernetzung bzw. Teamarbeit notwendig ist in Form von freien Orten. Man könnte regelmäßige Abend-Events organisieren  zu einem kreativen Austausch, mit Einblick in die altägliche Werbeagentur oder in das Designstudio oder Künstlerleben. Es ist wichtig, eine Transzperenz zu schaffen und laut zu kommunizieren. Vor allem wenn es, wie z.B. in Essen, die Mehrheit der Kreativbranche Universitätsbezogen ist, ist es nämlich sehr interessant, eine Brücke zu der späteren beruflichen Tätigkeit zu bilden. Kleinere regelmäßige Insight-Treffen und Leute aus der Branche persönlich kennenzulernen und sich im Gespräch austauschen, ist grundlegend. DIe Präsentations-Form eines Vortrags funktioniert leider nicht so gut wie ein Workshop oder Co-Working Space. Es ist eben immer relevanter, als Teilnehmer aktiv zu sein. Das müsste die Region aus staatlicher Sicht noch mehr initiieren und unterstützen. Freie Märkte oder andere Möglichkeiten außerhalb desGalerie- oder Museumskontextes würden helfen, die Region für junge Kreative attraktiver zu machen. Dazu braucht man freie Räume oder eben leer stehende Räume, um sie umzugestalten und zu beleben. Die Transportsituation nachts im Ruhrgebiet hindert eine Flexibilität und die Chance auf Vernetzung. Besonders bei späten Events wünscht man sich einen kurzen Austausch nach der Vorführung, z.B. jedoch nach 1 Uhr kommt man nicht mehr nach Hause, wenn man kein Auto hat. Wir stoßen auch sehr oft an Transport-Schwierigkeiten für unsere Installationen. Ich wünschte mir, es gäbe einen Liefer-Service, dem man vertrauen kann und der sich mit dem Kunstbereich auskennt und solche Dienstleistungen anbietet: Transport von Bildern, Konstruktionen, Technik usw. Als Student greift man zur Uni-Austtatung und zu Uni-Werkstätten zu, aber was passiert, wenn man draußen von Ausstellungen/Installationen/Kunst leben möchte, wenn die Aufbau-, Material-, Produktions- und Transportkosten so hoch sind, dass man, wenn man Glück hat, bei 0 ‘rauskommt.

Was ich mir zur Zeit wünsche, sind interdisziplinäre Räume (wie es hier bei CreativeCamp gestartet wird), die eine langfristige Teamarbeit von mehreren Künstlern aus den verschiedensten Bereichen (Architektur, Kunst, Design, Foto, Ingeneur, Musik, Theater usw. ) bieten. Und das nicht in einem begrenzten Zeitrahmen, sondern als Co-Working Space mit der dazugehörigen Werkstätte oder kleine Räume mit der notwendigen technischen Austattung, das wäre ausschlaggebend für die Realisierung solcher Projekte.